Spanien-ANDALUSIEN

Andalusien ist eingegrenzt durch die Meseta im Norden und von den Meeren im Süden und Westen. Somit ist das Wetter abhängig von der Windrichtung und sehr wechselhaft. Für die Fotografie kommen meist nur Wintermonate oder sommerliche Abendstunden infrage. Der Atlantik bringt Abkühlung und gleichzeitig Feuchtigkeit ins Land, die in den Wintermonaten das gleiche graue Schmuddelwetter erzeugt, wie man es von Deutschland gewohnt ist. Am Mittelmeer bemerkt man zeitgleich nichts davon – hier kommt die Atlantikluft nur selten an. Trockene Nordwinde bringen kalte, sonnige Wintertage. Südwestliche Winde werden durch die Küstengebirge des Mittelmeeres (u.a. Sierra Nevada) abgefangen, lassen aber Hitze und Sand der marokkanischen Sahara durch. 40 Grad und schlechte Sicht sind das Ergbenis im Sommer. Und der Sensor würde gegrillt – nicht gut.

Mit den arabischen Einwanderern wurde in vielen Jahrhunderten eine bemerkenswerte Kultur ins Land gebracht. Das ansonsten arme und mittellose Andalusien hätte heute eher weniger zu bieten. Der dadurch entstandene Massentourismus in den Städten ist noch beherrschbar und so spürt man noch den Puls der Einheimischen. Wer alte Gebäude fotografieren möchte, sollte eher die Zeit von Dezember bis Karneval nutzen – auch wenn es dann teils kühl und grau sein könnte – dafür ist man ja drinnen im Gebäude oder Museum und oft fast alleine.


Atlantikseite – Conil und Umgebung

Conil ist nicht der schlechteste Ort für eine Überwinterung. Bei allzu schlechtem Wetter ist man schnell in Huelva oder Sevilla. Aber wenn man rauhes Atlantikwetter mag, ist man bei 15 Grad oft mit der Kamera unterwegs. Klare Luft, sattes Grün und Landschaften wie zuhause oder in Dänemark – am 36. Breitengrad. Und Karneval ist hier in Andalusien absolut leidenschaftlich.


Atlantikseite – die Städte

Klare Empfehlung für alle andalusischen Städte: beschen, erkunden, genießen. Außer in einzelnen Flamenco- oder Reiterdarbietungen ist das Fotografieren überall gestattet. Den Besucherströmen muss man taktisch aus dem Weg gehen; daher eignen sich besonders die Wintermonate. Cordoba ist kleiner und ggf. die bessere Wahl im Vergleich zu Sevilla: weniger Verkehr in der Altstadt, weniger Touristen und dazu im Norden die Berge der Meseta. Für Nachtaufnahmen benötigt man hier im Winter ggf. Handschuhe – Nachtfrost kommt vor; der wärmende Atlantik ist zu weit entfernt. Ronda ist geografisch grenzwertig: gehört es noch zum Mittelmeerklima? Zumindest die atlantischen Regenwolken schlagen hier voll durch . . .


Atlantikseite – die Landschaften

Licht ist in Andalusien keine Mangelware – aber zu viel Licht ist auch nicht gut: die Sommermonate von 10:00 – 18:00 Uhr liefern keine guten Kontraste, da sich der Dunst des Atlantiks und ggf. auch noch Sand aus der Sahara zwischen Kamera und ihrem Horizont legen könnte. Und dann war da auch noch die Hitze mit bis zu 45 Grad . . . Landschaften, die abwechslungsreicher nicht sein könnten: weite Ebenen des Guadalquivir stehen den 3400m hohen Bergen der Sierra Nevada gegenüber – viele weitere Gebirgsketten stehen unter Natur- oder Landschaftsschutz. Am Mittelmeer mag es oft braun und verdorrt aussehen – überquert man die Küstengebirge nach Norden, steht man in einer völlig anderen Landschaft.


Mittelmeer

Nur wenige Orte am Mittelmeer sind frei von Rummel und Massentourismus. Die weißen Dörfer im Hinterland – teils wie Schaumkronen auf der (Hügel-) Welle angeordnet – bieten in den Abendstunden Gelegenheit für Fotosafaris. Hier ist es ruhiger, authentischer und an Wochenenden belebter durch Radsportler und Wanderer. In den Wintermonaten. Direkt an der Küste wird man in dieser Zeit belohnt mit theatralischen Sonnenaufgängen über dem Meer – davor die Fischkutter und darüber die Nebelschwaden der Bucht von Malaga. Im Hinterland kann man sich in aller Ruhe auch einmal der Tierfotografie hingeben – die Tiere sind nicht sehr scheu.

Dies soll kein Reiseführer sein, aber die Idee dafür, einmal die andere Seite Andalusiens kennen zu lernen. Die Anzahl an Horizonten ist hier endlos; 90% von Andalusien haben sich dem Mitteleuropäer bisher nie erschlossen. ¡Vamonos!

Achja – wenn man die Bucht von Malaga etwas größer fasst, dann gehört die Mittelmeerküste von Marokko dazu. Das Flugzeug wackelt, Dunst, Gegenlicht, das Meer spiegelt plus 2 Scheiben zwischen dem Horizont über Tetouan – uff, da hilft nur die gnadenlose Bildretusche, um noch etwas zu erkennen – eine Panasonic-Lumix-TZ8 war es; die Entfernung etwa 150 km und mehr. Klick ins Bild.


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