Indien

Indien ist unvergleichlich. Allein deshalb ist es eine Reise wert. Weniger die Städte oder Landschaften sind der Grund dafür – sondern die Menschen. Offen, hilfsbereit und doch getrennt in ihren Kasten meistern sie ihr Leben in Armut und Hoffnung. Der erste Eindruck am Ausgang des Flughafens: da willst du nicht rausgehen. Der Europäer zeigt sich überfordert angesichts des Lärms und des Chaos – welches funktioniert.

Nicht selten verlangt der Inder, dass man ihn fotografiert – teilweise bitten ganze Familien darum, egal ob am Bahnhof oder im Pallast. Teilweise entstehen gemischte Gruppenfotos – aber das sind gefühlt die Ausnahmen gewesen. Warum das so ist, wurde bisher nicht hinterfragt. Der Inder benötigt das Foto selbst nicht für sein Glück und oft möchte er es nicht einmal anschauen.

Der Vorteil in diesem Verhalten sind für den Fotografen unzählige Portraitaufnahmen oder Aufnahmen im Privatumfeld des Einheimischen, wo ein Foto sehr selten abgelehnt wird. Im Gegenteil – bei Erscheinen der Kamera stellt man sich in Pose und ist besonders stolz, wenn so seine Arbeit dokumentiert wird. Etwas schwieriger ist es in Markthallen mit der konservativen Landbevölkerung.

Delhi

Delhi ist hinsichtlich der Szenerie ein Ort, der sich für Tausende von Fotos im Bereich Streetlife hervorragend eignet. Die Sehenswürdigkeiten selbst und die Ausflugsziele sollten darüber nicht vergessen werden. In Summe reichen die Motive für einen mehrwöchigen Aufenthalt – wenn man die Umwelteinflüsse so lange ertragen kann.


Bundi

Bundi könnte besser aufgestellt sein – ein verfallender Pallast und eine lebendige Altstadt allein sind kein Garant für Touristen – Fotografen bekommen so allerdings ein unverfälschtes Bild der Indischen Mentalität – Zuständigkeiten gibt es kaum – so bleibt Platz für das Chaos. Der Junge am See konnte nur abgeschüttelt werden, in dem er mehrfach fotografiert wurde – die Fotos wolte er nicht sehen. Heute ist er ein erwachsener Mann, den man fragen könnte, was ihn damals „geritten“ hatte . . . aber er war kein Einzelfall.


Chittorgarh / Chittaurgarh

Chittorgarh bietet dem Fotografen kaum andere Szenerien als andere Städte, mit 2 Ausnahmen: zum einen ist es die gewaltige Festungsanlage, zum anderen eine Stadt mit vielen Schulen – und Schülern, die „Jagd“ auf Touristen machen, mit dem Ziel fotografiert zu werden. Die Festung ist touristisch erschlossen und hat doch ein Eigenleben in Bezug auf die Dorfbevölkerung, die u.a. die Pallast-Zisternen als Badezimmer gebrauchen.


Goa – Palolem – Canacona

Goa ist Südsee-Feeling und zeigt vordergründig eine heile Welt des sanften Tourismus mit endlosen Sandstränden und Buchten – teils ohne Hotelanlagen, je weiter man sich vom Flughafen entfernt. Man kann nur hoffen, dass sich daran so schnell nichts ändert. Die Strände sind nach Westen ausgerichtet und garantieren tägliche Sonnenuntergänge. Wie fast überall in Indien besteht aber auch hier eine fotografische Einschränkung durch den täglichen Dunst und Rauch in der Luft.


Jaipur

Jaipur „the pink city“ beeindruckt durch seine Festungsanlagen außerhalb der Stadt bei Amber. Aussichtspunkte benötigen klare Luft – dies ist so nah an der Wüste eher die Ausnahme. Aber die Atmosphäre ist hier sehr entspannt, die Palläste noch nicht so überfüllt.
Die Stadt ist lebendig; selbst am Bahnhof kann der Fotograf durchaus einmal mehrere Stunden verbringen – ohne dass er an der Ausübung seines Hobbys gehindert würde. Die Lokführer bestanden darauf, dass die Loknummer zu sehen sei. Wunsch erfüllt. 2018 kracht die Lok in einen LKW – die Reparatur dauerte 1,5 Jahre.


Udaipur

Udaipur hat etwas bessere Luft dank der Seen und bewaldeten Höhenzüge. Vielleicht wurde deshalb hier ein Actionfilm gedreht. Die umliegenden Dörfer sind arm und natürlich. Der Fremde ist willkommen und Fotos sind meist gratis. Die Seen bieten Erholung für Einheimische und Touristen, die Berge laden zum wandern ein.


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