Kamera

Bildqualität der ersten digitalen KompaktenSensorgrößeNachtaufnahmenPanaLeica 8-18mmBildbearbeitungAutofokus

Die Irrtümer des Hobbyfotografen – oder die Macht der Werbung.
Wer „Kompakt“ unterwegs und im Jahr 2002 auf digital umgestiegen war – ebenfalls „Kompakt“ – der hatte die Fotografie zunächst einmal für einige Jahre verlassen. Anfänglich hatte ein Digitalfoto so wenige Pixel, dass man sie mit bloßem Auge zählen konnte . . . und dennoch kaufte man die neue Technik.

So haben wir alle die Entwicklung zahlungspflichtig mitgetragen.

So war es preiswert in den 70ern und 80ern: analog, kompakt und 35mm KB; was kam danach?

Beispiel Tierfotos – eine gute Kamera nötig?

„­¡Depende!“ sagt der Spanier . . .
„Kütt drop aan“ sagt der Rheinländer. Klick ins Bild.

Pfauenauge

Das Pfauenauge wurde aufgenommen mit einer Nikon Coolpix L2. Unter anderem bestand diese Kamera jeglichen Anforderungen auf Weltreisen und – ähem – beim Autofahren. Eine gute digitale Spiegelreflexkamera wäre damals teurer als eine Weltreise gewesen . . . und diese Kompakte hier passte in die Hemdtasche.

1/200 sec.; Blende 4,1, ISO 50, 77mm KB
frei Hand (Aufnahme aus 2007)

Schaf, Aragón

Schafe schauen zufällig aus der Herde zur Kamera. Mittagszeit, der gute Fotograf schläft normalerweise; ein Schnappschuß.
Kamera Panasonic Lumix TZ 8.

1/800 sec., Blende 5,6; ISO 80, 210mm KB (2011)

Uhu Zoomarine-Park
Raubvogelfütterung Zoomarine-Park

Zoomarinepark, Portugal – eine Reise wert. Kaum Zeit in einer Besuchergruppe den richtigen Standpunkt zur richtigen Zeit zu wählen. Alle Shows waren in 2007 einfach Klasse! Kamera? Panasonic Lumix FZ 8.

1/320 sec., Blende 5,6, ISO 100, 430mm KB
Man beachte die Freistellung des Uhu – einen ganz besonderen Dank den beiden für dieses Foto!

Hier die gleiche Situation (1/400 sec.).
Wenn man in das Auge zoomt, fragt man sich, warum man sich später andere Kameras kaufte. Gerade die „Systemkameras“ u.a. von Panasonic sind m.E. der Verkaufskiller für die DSLR heutiger Tage, wenn einem diese Ergebnisse genügen. Hier wirkten nur 7 MP eines 1/2,5″ Sensors mit einem Crop-Faktor von 6 (!).
Sensor und Optik sind von den Ingenieuren einfach perfekt abgestimmt.

Stabheuschrecke

Eine Stabheuschrecke. Der Kopf kleiner als der einer 8mm Kreuzschraube.
Kamera: Nikon Coolpix E 3200 (2005). Die digitalen Anfänge im Low-Budget.
Wobei: 200,-€ waren damals kein Schnapper. Der LCD-Monitor hatte 80.000 Pixel (wow) bei einer Displaygröße von 1,6″.

1/60 sec. mit Blitz; Blende 5,6, ISO 50, 38mm KB

Der Junikäfer ist spät abends dem Licht gefolgt und kauert ruhig vor der Wand. Mit einer der ersten digitalen Kompaktkameras war die Nikon Coolpix E2000 in der Lage scharf abzubilden – im Gegenlicht ohne Blitz. Die Belichtungszeit wurde errechnet.
Foto aus 2003 – Südeuropa.

1/180 sec., Blende 2,8, ISO 50, 38 mm KB

Taube an Telefonkabel

Die Taube hatte einen schlechten Tag – einmal am Kabel gefangen schafft sie es nicht sich freizubeißen – sie ist zu schwer dafür.
Dieses Foto entstand in Monte San Biagio (I), die Kamera: eine Panasonic Lumix FZ 1000.

1/100 sec., Blende 4.0, ISO 125, 240 mm KB

Maus
Maus leblos
Maus an Harke
Maus verfangen an Gartenharke

Auch diese Maus hatte extra viel Pech: sie spring so unglücklich an einen Gartenrechen, daß sie zweimal daran hängenbleibt – mit Schwanz und Pfote – schachmatt! Da hier keine Bewegung mehr im Spiel ist . . . Panasonic Lumix G9 (größerer Sensor – weniger Schärfentiefe – besser?).

Bild oben:
1/80 sec., Blende 5,1, ISO 800, 120mm KB

Bild links:
1/80 sec., Blende 4,6, ISO 400, 80 mm KB

14-140mm Pana G Vario f3.5-5.6 (28-280mm KB).
Aufnahme in einem Geräteschuppen bei offener Tür an einem bedeckten Novembertag. Trotzdem: 1/80? Wozu?


Die Sensorgröße und die Lichtstärke des Objektivs sind wichtig?

Für gute Nachtaufnahmen braucht es einen großen Sensor und ein lichtstarkes Objektiv. Überhaupt ist beides die Grundlage für gute Fotos. Stimmt das? Wie war das bei Offenblende? Die Schärfentiefe hat ihr Minimum. Wie war das mit Halbvormat vs. Minisensor Smartphone? Je größer der Sensor, desto kleiner der Schärfebereich bei gleicher Blende. Will man das immer? Das Foto aus einer Profiausrüstung wäre demnach oft in ca. 90% seines Ausschnitts unscharf . . .

Da hat man im Bereich MFT-System die goldene Mitte als Kompromiss: Der Sensor ist groß genug für gute Fotos und arbeitet bis ISO 1600 klaglos. Es kommt halt auf gute Optiken an, um an die Bildqualität der Profis zu kommen. Aber meine Schärfentiefe ist etwas größer. Leichtes Abblenden ist je Objektiv ohnehin ratsam – und somit wird der Gesamteindruck einer Landschafts- oder Architekturaufnahme „scharf“.

Prinzipiell sollte man mit Stativ arbeiten – auch wenn die Kameras mit Stabi (oder gar doppeltem Stabi inkl. Objektiv) Verschlusszeiten von 1/10 sec. aus der Hand zulassen. Hat man die Zeit, sollte man ein Stativ verwenden.
Nichts für Schnappschüsse. Nichts für volle orientalische Märkte. Nichts für Kindergeburtstage. Nichts für Karneval oder CSD-Paraden.
Aber für schlafende Löwen taugt es.

„Also, wat willste denn jetzt für ´ne Ausrüstung?“ – „Ja, hm . . . also, ich komme noch mal wieder . . . „


Ausflug in die Nacht

Botsuana Sternenhimmel

Außer dem Vordergrundlicht ist die Nacht in Afrika schwarz.
Pana Leica Summilux 30mm KB, F 1.7., 20sec., ISO 160.
Kamera Panasonic Lumix GH2, 16 MP Sensor. MFT.
Das Panaleica-Objektiv ist 155 gr. leicht und superklein. Eine ausgewogen scharfe Abbildung hat das Objektiv erst ab Blende 4.0. Wozu noch lichtstarke Objektive kaufen?
Bei 20 Sekunden beginnen Sternenstreifen bei 30mm KB.
Und Sensorrauschen durch hohe Temperaturen (30 Grad).

Thamalakane River Botsuana

Die Sterne ziehen gewollt ihre Bahn. Obgleich der Sensor hier noch länger gegrillt wird und die Rauschunterdrückung durch doppelte Belichtungszeit zugeschaltet ist, erscheint das Foto aufgeräumter, heller, die Sterne sind dank ihrer Bahn von „falschen Meteoriten“ klar unterscheidbar – und in der späteren Fotobearbeitung auch pixelgenau eliminierbar, wenn gewünscht.
Die Palmen sind windbedingt unscharf.
Daten wie vor – Belichtungszeit 80 Sekunden.
Verwendete man Blende 4.0 . . . oje . . .

Eine Nachtaufnahme, bei der der Sternenhimmel nicht dominiert, aber eine offene Blende dennoch erwünscht ist. Damit muss man sicht leider entscheiden: Vordergrund scharf – oder Sternenhimmel?
Hier letzteres. Der Gesamteindruck des Fotos kann dann in „unscharf“ umschlagen. Dazu kommt die Tropfenform der Sterne bei nur 5 sec. Belichtungszeit: Das Stativ wackelt. Mechanischer Verschluss. Ein Bedienfehler.
Ein einfaches Stativ – 23 kg Flugfreigepäck. Ein Kompromiss. Blende 5.6 wäre ein besserer gewesen.
30 mm KB, F 2.0, 6 sec., ISO 1000.


Nachtaufnahmen und die Ansprüche des Fotografen

Am Beispiel des PanaLeica Summilux 15mm f 1.7 (30mm KB) und des PanaLeica DG Vario Elmarit 8-18mm (36mm KB), f 2.8-4.0:

Drachenfels Zoom 31mm
Drachenfels-Rhein-WW-Zoom

Linkes Bild (Kamera P.L. G9):
Leica DG Vario Elmarit 8-18mm, f. 2.8-4.0
20 sec., f. 3.6, ISO 200, 31mm KB

Rechtes Bild (Kamera P.L. G9):
Leica DG Summilux 15mm f 1.7
20 sec., f. 3.6, ISO 200, 31mm KB

Linkes Bild (Kamera P.L. G9):
Leica DG Vario Elmarit 8-18mm, f. 2.8-4.0
20 sec., f. 3.2, ISO 200, 16 mm KB
Mehr „Landschaft“, weniger „scharf“.

Drachenfels-Rhein-FB

Der helle Schein am Horizont sind die Lichter von Bonn stromabwärts. Und was ist mit lichtstarken Objektiven für Nachtaufnahmen angesichts der gewählten Blenden . . . ?
Die Milchstraße sieht man nicht, das ist angesichts des Lichtsmogs zu erwarten.

Am Beispiel des PanaLeica Summilux 15mm f 1.7 (30mm KB); hier HR-Aufnahmen und Astrofotografie „light“:

Sternenhimmel-Orion-FB

Das Foto zeigt den Sternenhimmel über Bad Honnef am Rheinufer. Lichtquellen überall.
Zu erkennen ist nicht nur ein startendes Flugzeug vom Köln-Bonner-Airport, sondern im Sternzeichen des Orion im markierten Teil (100% Crop) auch andeutungsweise die Orionnebel. ISO 800, f 3.2, 4 sec.

HR-Foto B42-Drachenfels

Dasselbe Objektiv, Belichtungszeit nur 1 sec. im HR-Modus (hier rd. 10.000 x 6.000 Pixel), ISO 400, f 3.2. Rauschen nicht vorhanden, Sterne auber auch nicht (rausgerechnet). 100% Crop = Drachenfelsruine in 3 km Entfernung.

Fazit der Dunkelheit: Sternenhimmel geht auch in der City; Blende f. 0,9 ist dafür nicht nötig. Die Ergebnisse bezogen auf einen 4K Beamer oder Monitor sollten hier ausreichend sein. Wer mit MFT unterwegs ist muss nicht auf Nachtaufnahmen verzichten. Lichtstarke Objektive sind teils nur Marketingschlager, müsste man sie abblenden um scharf abzubilden.

Panasonic 8-18 mm f 2.8-4.0 mit Lumix G9, Moselschleife bei Bremm

Verwendung fand ein CPL-Filter – man sieht es am Schatten des Ufo´s am Himmel. Alle Fotos wurden auf 8mm eingestellt (=16 mm KB), das Laubfoto wurde mit 15mm (30 mm KB) geschossen.
Im direkten Vergleich zum 14-140mm bei 15mm (30 mm KB) zeigt sich das 8-18 mit einer ähnlichen Abbildungsleistung.

Weitere Themen:
Bildbearbeitung Darktable
Sportfotografie – Autofokus

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