Aussichten auf Technik und Jahr
Ausgehend von den heutigen Möglichkeiten die Realität mittels KI auf den Kopf zu stellen (Musik, Video, Foto, Kunst) umschleicht den Fotografen die Frage nach seiner Motivation.
Echtheitszertifikate, Prüfkomissionen? Hier nicht – hier kommen handwerklich erstellte Fotos daher. Gute oder schlechte. Dafür überlässt man der Kamera die qualitative Aufhübschung. Und wenn das nicht reicht: der Winter dient dem Studium der Darktable-Werkzeuge.
Und so sind die guten Vorsätze für 2024 gar nicht so schlecht und treten aus dem Grau der ungewissen KI hervor.
Alles Gute für 2024!
Januar
Darktable wird von einigen Fotografen als durchaus komplexes und geeignetes Bildbearbeitungsprogramm vorgestellt. Will man nach einem Urlaub mit 5000 Fotos tatsächlich jedes Foto anders bewerten, als es die Kamera selbst bereits im JPEG vollzogen hat?
Eher nicht.
Hier ein paar Beispiele, die sehr viel mehr mit „Geschmack“ als mit Bildqualität zu tun hat: Dynamikumfang und Schärfe kommen bereits optimiert aus der Kamera – will doch jeder Hersteller seine „Schwächen“ mit ein wenig kamerainterner Software aufhübschen. Aber der Kontrast ist hier manchmal der Vater des manuellen Eingriffs. Zu wenig und zuviel müssen bearbeitet werden. Wenn es lohnt.

Sehr dunkel ist es hier. Ein ND1000 – Filter friert die hohe Geschwindigkeit des übervollen Rheins und des aufwärts (langsam) fahrenden Frachters ein. Im Wald verschwinden jedoch die Details.

Nach der Bearbeitung des RAW mit Darktable wirkt das Bild auf den ersten Blick etwas farbiger, aber beim Klick ins Bild wird deutlich, dass man auch mehr sieht – Details, die die G9 mit ihrem Kontrastprogramm versteckt hatte, werden nun sichtbar. Der verschwommene Himmel wirkt etwas dramatischer – Geschmackssache eben.
Im Folgenden als Galerie etwas besser vergleichbar dargestellt. Anfangs hat man Mühe, den hohen Aufbereitungsstand der Kamera überhaupt erst zu erreichen. Später kommt ein wenig Übung zugute, die aber keinesfalls bessere Ergebnisse garantiert.
Man kann die Kontraste und Farbgebung dahin bringen, dass das Hauptargument hervorgehoben wird. Das kann die kamerainterne Software nicht leisten. Bei Sondereffekten wie Sand in der Atmosphäre sind alle Optionen sehr begrenzt; Filter oft unwirksam.
Was war noch im Januar?
Frühnebel über der Montaña Roja; Sonnenaufgang völlig frei von Luftspiegelungen; der Kiter auf 10cm Wassertiefe der Lagune, das Stillleben zur Mittagszeit und das Pläuschen danach zeugen von Lebensqualität und einer Fülle von Motiven, die man in Mitteleuropa im Januar kaum finden kann.
Der Sonnenuntergang wurde auf die Brandung „gelegt“ – mehr Sensorgröße hätte ein deutliches Abblenden erfordert – wollte man den Vordergrund noch mit der Gischt „scharf“ bekommen.
Die Panasonic Lumix FZ 1000 ist schnell: die Brandungswelle wurde von ihr eingefroren – bei plus 27 Grad . . .
Februar
Das Altertum freut sich über die Abwechslung – die Stimmung ist ausgelassen. Eng wirds am Mittelrhein in den Gässchen. Der Hund passt auf, was der Mann mit der Kamera macht – später gibt es vis-avis die Kamelle frei Haus vom Wagen zum Frauchen. Das Bier ist getrunken, die Fastenzeit bricht an – der Frühling kann kommen!
März

Wenige schöne Tage im März dienen der Ausfahrt ins Grüne – ähem – ins noch Braune. Foto als jpeg von der TZ 101. Retusche des Kennzeichens gut sichtbar, aber als „Spiegel“ gestaltet und damit weniger „störend“.

Foto als jpeg von der TZ 101. Retusche der Person gut sichtbar, aber als Fortschreibung der Umgebung nicht auf den ersten Blick erkennbar. OK – der Schatten der Person ist – bewußt – geblieben. Manuell kann man das bis zu Perfektion bringen. Schneller schafft das die KI, die dies bereits heute in einigen Bildbearbeitungsprogrammen schneller erledigen kann.
April
Bald wird gegrillt, bald erfriert die Blühte. So ist der April abwechslungs- und kontrastreich, farbig und sportlich. Die Natur erwacht zurückhaltend und zumeist hoffnungslos abgesoffen – abseits der Wege braucht man Gummistiefel – wie seit Monaten.
Die Burgen und Täler bieten sich an für Frühlingsfotos. Auf den ersten Blick erkennt man kaum Unterschiede zwischen 2 kg Optik mit Body und 0,2 kg Smartphone – solange man nicht hineinzoomt. Interessant wird es mit der Sportfotografie und besonderen Perspektiven: G9 teils mit PanaLeica 08-18, auf dem Boden liegend – oder eben mit der langen Tüte und einem Video, welches bei knapp 750 mm optischer Brennweite nur den zentralen Teil des Sensors nutzt in der Auflösung 2K. Bei 4K schrumpft die Brennweite optisch dann wieder – es wird mehr von der Sensorfläche verwendet . . .
Einsatz: PanaLeica 100-400 mm: noch gute Bildstabilisierung für einen Kontrast-AF – Steigerung nur durch Phasen-AF denkbar – die neue G9 Mark II ?? Panasonic hält für Videos sicher Alternativen bereit – in diesem Video wird die Dynamik des Radsports sichtbar – etwas Zeitlupe sei gestattet.
Mai
Ein ereignisreicher Monat mit viel Regen und Schnee. Die Saar säuft ab, Frankreich säuft ab – die Schäden gehen in die Millionen. In den Bergen viel Neuschnee – bei Sonne sehr fotogen. Und sportlich ist auch dieser Monat. Die G9 beweist sich in der Bullenhalle in Hamm beim Snooker . . . poor light. Aber endlich ein blauer Boden (statt rot). Es wird immer besser . . .
Die Zentralpyrenäen bieten auf spanischer Seite im Mai einen grandiosen Anblick – die Sonne scheint den ganzen Tag in die Kulisse. Im französichen Teil hat man es mit mehr Gegenlicht zu tun – nicht so gut. Und wenn dann noch 2 Feiertage in einer Woche mit Sonnenprognosen zusammentreffen, ist dort der Rummel groß. Im Aneto-Gebiet (3400 m) kommt dann am Nachmittag regelmäßig die Guardia Civil – per Helikopter, um die „überforderten“ Kletterer zu bergen . . . Absturzgefahr? Nein, man wartet in voller Sonne auf dem riesigen Schneefeld.
Juni
Heftige Wetterwechsel und sogar ein schwerer Sturm in Mitteleuropa: da sollte man nicht ungeschützt eine komplette Fotoausrüstung auf dem Rad oder Motorrad dabei haben. Kurze Belichtungszeiten sind von Vorteil: bei Temperaturen meist deutlich unter 20 Grad macht dieser Sommermonat seinem Namen keine Ehre.
Bienen werden mit der G9 auch nicht bei 1/640 sec. scharf. Die Gewitterwolke trotz Handy dank starkem Kontrast sehr wohl. Im Sommer verzieht sich das Sturmtief und hinterlässt klare Konturen. Zur späten Stunde sind die Reflexe auf nassem Grund ideal. Der Rest sind die Niederlande – ist die TZ 101 – 1 Zoll Kleinformat im Radtrikot. Kontrastreich, effektiv und gemütlich – so könnte man sagen.
Juli
Sportlich geht es im Juli weiter – endlich blauer Himmel und 30 Grad. Zechen, Motorrad und Wanderungen – stehts „mit“. Die Völklinger Hütte, Motorradstrecken in Frankreich oder die Gegend um und im Harz sind motivreich.
Völklinger Hütte: Aktionsraum im „lost place“. Vor allem kurz vor Besuchsende bei einsetzendem Regen (Globus). Gut dass es Tag 2 gibt – hier kann man wieder das Zubehör testen: PanaLeica 8-18mm. In Chambley bei Metz brummen die Maschinen, der Himmel verlangte das Polfilter . . . der Harz hat nicht mehr viel zu bieten; die Gegend Richtung Thüringen schon eher.
August
Eine kleine Auswahl zum Thema Hitze und Sport. Im Ausland oft ein Problem: Portrait-Fotos. Auf Sportveranstaltungen ballert man drauf los. Mit Glück immer unter den Profis – vor und nach dem Rennen. Und in Rotterdam gab es gleich 3 Etappen in 2 Tagen bei bis zu 34 Grad. Die einen schauen Radsport – die anderen liegen am Strand. Und haben etwas gemeinsam: die fehlende Kühlung.
In Rotterdam wachsen die Wolkenkratzer in einer großen Schale – so scheint es. Kulisse für die Mannschaftspräsentation der Tour Des Femmes 2024. Anders als der Mann lässt sich Frau gern ablichten und legt auch bei 34 Grad ihren Schmuck an. Man möchte gar nicht glauben, dass sie den härtesten Sport gleich nach dem Ironman (?) repräsentieren – als die Besten von jedem Land weltweit. Für das Zeitfahren steht die Kamera fix auf 1/5000 sec. Intermezzo am Strand: Holland bei Landwind und 34 Grad – eine neue Erfahrung.
Sehr schön: die neue Metro aus der Rotterdamer Innenstadt an den Strand.
Die neue A1-Brücke über den Rhein bei Leverkusen zeigt sich schlank; der Flieger braucht die nicht – aber eine Korrektur bei dem starken Seitenwind . . .
September
Wetterkapriolen auch im September: wenn die Alpen zugeschneit sind, sollte man auf der anderen Seite der Adria stehen: in Slowenien z.B.. Hier gibt es die gleichen Motive wie überall in den Alpen – die Hauptstadt und die Höhlen jedoch sind einzigartig.
Manche Fotos werfen Fragen auf – so soll es sein. Manches sieht man erst zuhause auf dem großen Monitor – z.B. die Biene bei den Himbeeren. War keine Absicht. Der überdachte Markt in Ljubljana versinkt im Schwarz der Nacht – per HDR-Nachbearbeitung wirds dann deutlicher – geschenkt. Wichtigste Frage: Den Kuchen in Zagreb . . . ? Bei Vincek . . . direkt im Zentrum. Jede Minute eine Tram.
Oktober
Goldene Farben und auch mal das passende Wetter dazu. Die Ahr von ihrer schönsten Seite und auch das Ruhrgebiet putzt sich bei 21 Grad nochmal raus. Baustellen? Gibt´s überall – sind hier diesmal nicht Gegenstand der Sache. Unwetterfotos? Gibt es am Ende des Monats – und im November gleich wieder – auch nicht Gegenstand dieser Seite, da im Ausland passiert. Heftig. Die Völkerwanderung innerhalb Europas ist in vollem Gange . . . nicht nur an der Ahr, wo leere Plätze entstanden sind: Abriß aber kein Neubau – zu gefährlich.
Die Bildbearbeitung der TZ 101 – Fotos erfolgte hier einmal mit Darktable aus einem fertigen jpeg heraus. Sieht man sofort, ist aber gar nicht so schlecht. Ein bischen HDR kam dazu und wo es ging auch ein Mittel gegen stürzende Linien. Wem´s gefällt, der hat Spaß.
November
to be continued